„Sichere Digitalisierung“
(31.03.2020) Unter „Sichere Digitalisierung“ fallen auch Herausforderungen, die nicht alleine technisch oder rechtlich zu lösen sind. Oft müssen auch Fragen der Ethik berücksichtigt werden. Die aktuelle Diskussion rund um das Tracking von Mobiltelefonen – mit dem Ziel, die Ausbreitung des Corona-Virus nachzuverfolgen – ist ein solches Thema. Und sie zeigt einmal mehr, dass Nutzen und Gefahren von Big Data Anwendungen nahe beieinander liegen.
Der renommierte österreichische Rechtswissenschafter und Oxford-Professor Viktor Mayer-Schönberger berichtete schon am KSÖ Sicherheitskongress 2013 darüber, dass Big Data mehr Auswirkungen auf unser Leben haben wird, als nur über die Analyse unserer Einkaufsgewohnheiten. In einem Ö1-Interview vom 30. März wurde er nun mit den Worten zitiert, dass Big Data eine Hilfe bei der Bewältigung der Pandemie sein kann und dass auch die DSGVO in Fragen der Gesundheit den Datenschutz hinten anstellt. Die Digitalisierung wird also ein wichtiges Werkzeug in der Bekämpfung des Corona-Virus sein. Und vielleicht macht sie auch gegenüber früheren Pandemien den wesentlichen Unterschied aus, der hilft, möglichst viele Menschenleben zu retten.
Aber gerade deshalb ist es wichtig, dass auch in diesem Bereich nicht auf die Sicherheit der digitalen Anwendungen vergessen wird. Es wäre fatal, wenn das Werkzeug zum Schutz vor der Krankheit von kriminellen Kräften gegen uns verwendet werden kann. Vom Datendiebstahl über Denial-of-Service-Angriffe oder Phishing mit bösartigen Apps ist vieles möglich und wird zum Teil bereits gegen uns verwendet. Das KSÖ Sicherheitsforum verfolgt deshalb weiterhin in allen seinen Aktivitäten das Motto „Digitalisierung – ja, aber sicher!“.